Research Fellows im Porträt: In mehreren Welten zuhause  

Thomas Barsch
Thomas Barsch

21.09.2016 – Über 40 Research Fellows sind aktuell an den Instituten und KompetenzCentren der FOM aktiv: Als externe Expertinnen und Experten beteiligen sie sich parallel zu Job, Studium oder Promotion an Publikationen, Konferenzbeiträgen und Forschungsprojekten. Wie das in der Praxis aussieht und welche individuellen Wege in die Forschung geführt haben, berichten die Fellows im Rahmen einer Interviewreihe. Dabei eröffnet sich heute eine Reise in mehrere Welten, denn Thomas Barsch ist sowohl im Vertrieb als auch im Bereich Technologie zuhause – als Forschender, Lehrender und Selbstständiger. Das spiegeln auch seine Aktivitäten als Research Fellow wider: Er ist Gründungsmitglied des KCT KompetenzCentrum für Technologie- & Innovationsmanagement und möchte sich auch im KCV KompetenzCentrum für Vertriebsmanagement engagieren.

Wie sah Ihr Weg an die FOM aus?

Thomas Barsch: Das lief über die Lehre, die mich eigentlich schon immer begeistert hat. Ich habe bereits in der Schulzeit Nachhilfe in Mathematik gegeben und bin schließlich an der FH Heilbronn gelandet, wo ich ca. drei Jahre lang unterrichtet habe. Dort hat mich dann Melanie Tondera, die Geschäftsleiterin der FOM Stuttgart, „gefunden“. Sie war auf der Suche nach Lehrenden für den Bereich Marketing. Inzwischen bin ich schon rund sieben Jahre an der FOM aktiv – vor allem in Marketing und Media, Vertrieb und Online Marketing, aber auch Technologie- und Innovationsmanagement.

Marketing auf der einen, Technologie auf der anderen Seite – zwischen diesen beiden Welten bewegen Sie sich nicht nur in der Lehre…

Thomas Barsch: Ich habe eine technische Ausbildung absolviert und bin anschließend im technischen Vertrieb gelandet – und dort geblieben. Zunächst bei der Firma Lütze in Weinstadt, dann bei der Bechtle AG, wo ich u.a. das Schulungszentrum geleitet und den Neukundenvertrieb ausgebaut habe. Von 2007 bis 2012 war ich bei ITFLAT.de Founder & Geschäftsführer im Bereich Marketing & Vertrieb, Ende 2012 habe ich mit der pionierfabrik GmbH mein zweites eigenes Unternehmen gegründet, das sich mit dem digitalen Vertrieb (Webseiten, Portale, Shops und CRM-Systemen) beschäftigt.

Parallel dazu habe ich Marketing an der VWA studiert und meinen Bachelor of Arts an der eufom Stuttgart gemacht. Im September habe ich mein Master-Studium begonnen – natürlich berufsbegleitend und natürlich an der FOM mit Schwerpunkt Sales Management.

Und den Gedanken zu einem KompetenzCentrum Technologie- & Innovationsmanagement …

Thomas Barsch: …habe ich gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Abele gefasst. Das war 2013. Vergangenes Jahr ist das KCT dann auch tatsächlich an den Start gegangen. In Baden-Württemberg, der Heimat der Erfinder und Tüftler. Aber mit einem bundesweiten Anspruch. Wir bündeln hier die Kompetenzen über alle FOM-Hochschulzentren hinweg.

Wie sieht Ihre Arbeitsaufteilung aus?

Thomas Barsch: Prof. Dr. Abele hat die wissenschaftliche Leitung übernommen, ich kümmere mich um die Organisation und – gemeinsam mit Mit-Research-Fellow Johann Kim – um das Marketing. Im Juli haben wir uns beispielsweise mit ein paar KCT-Akteuren in Köln getroffen, um einen Maßnahmenplan für 2016/17 festzuzurren. Unser Ziel ist es, die Aktivitäten des KompetenzCentrums noch mehr nach außen sichtbar zu machen.

Wie sehen diese und insbesondere Ihre eigenen Aktivitäten als Research Fellow aus?

Thomas Barsch: Wir haben bereits an verschiedenen Ausschreibungen teilgenommen, bislang aber leider noch ohne Erfolg. Ein kleines eigenes Projekt dreht sich um die Frage, wie der traditionelle Marketing-Prozess durch neue Entwicklungen wie Kommunikation via WhatsApp, Influencer Marketing (Instagram; Youtube), und Methoden ergänzt werden kann. Wir tragen gerade alle Innovationen und Möglichkeiten, die eine Rolle spielen, zusammen, sondieren und erstellen ein Big Picture.

Hier schließt sich dann der Kreis zum KompetenzCentrum für Vertriebsmanagement.

Thomas Barsch: Richtig. Ich habe mit Prof. Dr. Jörg Westphal bereits abgestimmt, dass ich das KCV ebenfalls als Research Fellow unterstütze. Auch meine Promotion, die ich am Anschluss an das Master-Studium anvisiere, soll sich um das Thema Sales drehen.

Der Transfer zwischen Job und Forschung läuft also. Wie sieht die Verbindung zur Lehre aus?

Thomas Barsch: Dieser Transfer funktioniert ebenfalls in zwei Richtungen. Zum einen lerne ich sehr viel von meinen Studierenden, die natürlich bestens informiert sind, wenn es um die Nutzung digitaler Kommunikationsmedien geht. Zum anderen gebe ich ihnen – zum Beispiel im Rahmen von Veranstaltungen wie dem FOM Masterforum – Anregungen zu möglichen Forschungsfeldern. Gerade im Bereich Online-Marketing gibt es viel Best-Practice, aber kaum wissenschaftliche Arbeiten. Ergebnis: Ich habe schon viele innovative Semester- und Abschlussarbeiten zum Einsatz von Instagram oder Snapchat im Vertrieb gelesen – und daraus wiederum Impulse für meine Arbeit, meine Lehre und meine Forschungsaktivitäten gewonnen.