Arteria Danubia: Lässt sich das Konzept der Gesundheitsregion auf Bulgarien und Ungarn übertragen?

08.06.2016 – Erfolg für das ifgs Institut für Gesundheit & Soziales: Der Beitrag „Arteria Danubia – Analyse und Diskussion über die Implementierung von Modellgesundheitsregionen im Bereich Ober- und Unterlauf der Donau“ – kurz: ArDa – wurde im Rahmen des Ideenwettbewerbs zum Auf- und Ausbau innovativer FuE-Netzwerke mit Partnern in Donauanrainerstaaten des BMBF zur Förderung ausgewählt. „Gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien, der Eötvös Loránd University in Budapest und der Fakultät für deutsche Ingenieur- und Betriebswirtschaftsausbildung (FDIBA) an der Technischen Universität Sofia wollen wir analysieren, ob sich das Konzept der Gesundheitsregion auf Ungarn und Bulgarien übertragen lässt“, umreißt ifgs-Direktor Prof. Dr. habil. Manfred Cassens das Vorhaben. „Dahinter verbergen sich regionale Netzwerke lokaler Gesundheitsakteure mit der Zielsetzung, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu verbessern – umgesetzt zum Beispiel in der Gesundheitsregion Bamberg e.V.“
Hintergrund: Die Makroregion Donauraum mit mehr als 100 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern weist erhebliche Unterschiede in der sozioökonomischen Entwicklung auf. Zu der Region zählen neben einigen der wirtschaftlich erfolgreichsten auch einige der ärmsten Gebiete in Europa. Dieser Gegensatz ist auch in der Gesundheitsversorgung zu beobachten. Prof. Dr. Cassens: „Bei der Verfügbarkeit von medizinischen Leistungen für die Bevölkerung und bei der Qualität der Angebote gibt es erhebliche Unterschiede. Wir gehen davon aus, dass eine stärkere regionale Vernetzung der Beteiligten zu einer Optimierung und Verbesserung der medizinischen Versorgung und der Prävention beiträgt.“
Um das zu überprüfen wollen die Projektpartner daher Workshops vor Ort in Ungarn und Bulgarien abhalten. Eingeladen werden sowohl nationale Expertinnen und Experten als auch regionale Akteure aus dem Gesundheitswesen vor Ort. Zielsetzung: Probleme und Schwierigkeiten zu identifizieren und zu diskutieren, ob das Konzept der Gesundheitsregion eine mögliche Lösung darstellt. „Die Erkenntnisse aus diesen Workshops stellen wir dann in einer gemeinsamen Konferenz mit Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis in München zur Debatte“, so Prof. Dr. Cassens. „Je nach Ergebnis werden in der zweiten Projektphase dann konkrete Antragstellungen in europäischen Förderlinien vorbereitet.“
Starten soll „Arteria Danubia“ Anfang 2017. Die Laufzeit beträgt 24 Monate. Die Eötvös Loránd University wird vertreten durch Prof. Zoltán Vokó vom Department of Health Policy & Health Economicy, die Fakultät für deutsche Ingenieur- und Betriebswirtschaftsausbildung (FDIBA) an der Technischen Universität Sofia durch Prof. Dr. Ing. Aleksandar Tsenov, den Dekan der FDIBA. Als assoziierter Partner beteiligt ist die Medizinische Universität Wien – vertreten durch Prof. Dr. Thomas Dorner vom Zentrum für Public Health.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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