Werkzeuge für die Generation Y: Coping-Strategien vermitteln
10.03.2016 – Im Fachbuch Führung einer neuen Generation erläutert Prof. Dr. Nils Schulenburg, wie die nach 1980 Geborenen führen und geführt werden sollen. Der FOM Personalexperte hat leistungsstarke Instrumente zusammengestellt bzw. auf die Bedürfnisse der Generation Y angepasst. Eine Auswahl davon stellt er im FOM Wissenschaftsblog vor. Heute geht es um die Vermittlung von Coping-Strategien.
Werkzeugname: Coping-Strategien vermitteln
Zielgruppe: Führungskräfte der Generation Y
Einsatzmöglichkeit: Schutz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Stress
Inhalt: Um zu verhindern, dass Stress langfristig negative Folgen hat, kann eine Führungskraft ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch den Einsatz von drei Coping- (also Bewältigungs-)Strategien unterstützen: die Kümmern-und-Bindungs-Strategie, die Strategie der gegenseitigen Unterstützung sowie die Strategie des Darüber-Redens.
- Die Kümmern-und-Bindungs-Strategie ist eine präventive Stressbewältigungsstrategie. Was zunächst widersprüchlich klingt, lässt sich wie folgt erklären: Durch ein starkes Kümmern um sich selber werden die eigenen Energiereserven geschont und geschützt, sodass sie in Stresssituationen vollständig zur Verfügung stehen. Ein typisches Kümmern-Verhalten ist die Ausschöpfung von Urlaubs- und Ruhezeiten. Wichtig ist dabei auch, darauf zu achten, dass es dieses Sich-um-sich-selbst-Kümmern auch ein Um-die-Kollegen-Kümmern einschließt. Durch den Aufbau von (emotionalen) Bindungen zu Kolleginnen und Kollegen wird schließlich die Grundlage für potenzielle Hilfe im Stressfall geschaffen. Ein typisches Bindungsverhalten ist das informelle Gespräch, wann immer es sich anbietet.
- Die Strategie der gegenseitigen Unterstützung baut auf der Kümmern-und-Bindungs-Strategie auf und ist eine (echte) reaktive Stressbewältigungsstrategie. Hierbei versucht ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin auftretenden Stress gemeinsam mit Kolleginnen oder Kollegen zu bewältigen. Die Zusammenführung von Ressourcen beider Personen steigert das Stressbewältigungspotenzial. Diese Strategie wird dann besonders gut funktionieren, wenn der jeweilige Mitarbeiter oder die jeweilige Mitarbeiterin im Vorfeld (also präventiv) stark auf die Kümmern-und-Bindungs-Strategie gesetzt hat.
- Die Strategie des Darüber-Redens darin, dass eine Führungskraft während, aber auch nach Stressphasen (also sowohl während als auch im Anschluss an das Widerstandsstadium) ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv auffordert, über Stressoren und die mit dem Stress verbundenen Emotionen zu sprechen. Allein ein Drüber-Sprechen macht eine stressige Situation besser erklär- und damit besser verarbeitbar (vgl. Aronson et al. 2011, S. 509). So lässt sich Stress besser aushalten beziehungsweise im Nachhinein lassen sich die Energiereserven leichter wieder auffüllen. Aus diesen Gründen ist es für eine Führungskraft sinnvoll, in Jahresgesprächen über den im abgelaufenen Jahr erlebten Stress zu sprechen.
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