Verantwortungsvolles Stakeholder-Engagement: Die britische und deutsche Pharmaindustrie im Vergleich  

KCC_Schriftreihe209.03.2016 – Verantwortliches Stakeholder Management stellt eine neue Qualität des Managements dar – vor allem mit Blick auf die Fähigkeit von Unternehmen, wirtschaftliche, ökologische und soziale Werte für sich selbst, ihre Stakeholder und die Gesellschaft zu produzieren. Zu diesem Schluss kommen Prof. Dr. Linda O’Riordan (KCC KompetenzCentrum für Corporate Social Responsibility) und Jenny Fairbrass (Norwich Business School, University of East Anglia) in Band 2 der KCC-Schriftenreihe „Responsible Stakeholder Engagement“, der ab sofort zum kostenlosen Download zur Verfügung steht. 

Basis der Ausführungen sind die Ergebnisse einer qualitativen Studie: Fünf Jahre lang und unter Zuhilfenahme verschiedener Methoden wurden führende britische und deutsche Pharmaunternehmen zum Thema verantwortliches Stakeholder Management befragt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Alle Befragten sehen verantwortungsvolles Unternehmertum als positiven Faktor für Image und Reputation. Deshalb informiert die Mehrheit von ihnen auch intensiv über ihre CSR-Aktivitäten – zum Beispiel auf den eigenen Internetseiten.

Die Projekte selbst verfolgen in der Regel einen philantrophischen oder einen integrativen Ansatz. „Konkret heißt das, die Unternehmen investieren entweder Unternehmensressourcen in soziale Projekte oder formulieren verantwortungsvolle Handlungsprinzipien“, sagt Linda O’Riordan. „Allerdings – und da sind sich alle Befragte einig – ist es schwer, die Auswirkungen solcher Aktivitäten zu messen.“ Daher könnte auch die Unsicherheit rühren, die ebenfalls allen befragten Unternehmen gemein ist: Wie lassen sich die Erwartungen der Stakeholder – in erster Linie Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – mit verantwortungsvollen Geschäftsstrategien in Einklang bringen? Aus Sicht der Autorinnen bieten mögliche Antworten jede Menge Potenzial zur Entwicklung innovativer Stakeholder Strategien, die zur nachhaltigen Differenzierung und dadurch zu Unternehmenserfolgen führen können.

Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation