Aufsichtsräte kirchlicher Banken im Vergleich: Dr. Suermann de Nocker zeigt Mängel bei der Besetzung auf
Die Aufsichtsräte kirchlicher Banken haben oftmals zu wenige unabhängige Mandatsträger und sind für eine produktive Zusammenarbeit zu groß. Zu diesem Schluss kommt Dr. Thomas Suermann de Nocker in seiner Untersuchung „Effiziente Aufsicht über kirchliche Banken“. Im Rahmen einer Forschungsarbeit am FOM KompetenzCentrum für Unternehmensführung & Corporate Governance hat er die Aufsichtsräte der 14 Banken im deutschsprachigen Raum untersucht und ein Anforderungsprofil für die Aufsichtsräte erarbeitet.
Dieses Anforderungsprofil umfasst – neben der Erfüllung rechtlicher Voraussetzungen – vor allem drei Punkte:
- Ein angemessener Anteil der Mandatsträger sollte unabhängig sein, also keine persönlichen oder geschäftlichen Beziehungen zur der Bank haben.
- Die fachliche Kompetenz der Aufsichtsräte sollten Jura, Theologie, Wirtschaftswissenschaften und eine branchenspezifische Disziplin der Hauptkunden umfassen.
- Die Aufsichtsräte sollten divers besetzt sein.
Bei allen drei Punkten sieht Thomas Suermann de Nocker nicht nur große Unterschiede bei den einzelnen Banken, sondern auch Nachholbedarf:
- Die Aufsichtsräte der meisten Banken gleichen einer Versammlung der Großkunden. Hier besteht die Gefahr des Interessenkonflikts.
- Die einzelnen Kompetenzen sind ungleich vertreten: Zum Beispiel sind viele Mandatsträger in der Kirchenverwaltung oder Seelsorge tätig, deutlich weniger in der Caritas/Diakonie oder freien Wirtschaft.
- Die Gesamtfrauenquote liegt bei 10 Prozent, keiner der Aufsichtsräte wird von einer Frau geleitet.
Ein weiterer Kritikpunkt: „Mit bis zu 17 und durchschnittlich etwa 11 Mitgliedern sind viele Aufsichtsräte für eine produktive Zusammenarbeit zu groß“, so Dr. Suermann de Nocker. „Es empfielt sich, manche der Aufsichtsräte zu verkleinern und gleichzeitig bewusst die Kompetenzen in den Blick zu nehmen, die für die Arbeit in diesen Gremien benötigt wird.“
Wer die Ergebnisse im Detail nachlesen will, wird auf der Internetseite der FOM Hochschule fündig: Dort steht die Untersuchung zum kostenlosen Download bereit.
Stefanie Bergel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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