eMarkt Zeitarbeit: Arbeitnehmer und -geber verhandeln virtuell  

Eine elektronische Marktplattform zu entwickeln, die eine bessere Vermittlung von Zeitarbeitnehmern an potenzielle Entleihbetriebe ermöglicht. So lautete die Zielsetzung des Forschungsprojektes eMarkt Zeitarbeit am mis Institute of Management & Information Systems an der FOM Hochschule. Das Ergebnis – der Prototyp einer Plattform mit unterschiedlich stark automatisierten Funktionen – stellt Barbara Daxenberger vom 11. bis 13. September 2013 im britischen Coventry vor: Die wissenschaftliche Mitarbeiterin am mis nimmt an der 10. IEEE International Conference on e-Business Engineering teil.

„Die Plattform setzt auf einen bilateralen Mechanismus“, erläutert mis-Direktor Prof. Dr. Ricardo Büttner. „Das funktioniert im Grunde wie eine Jobvermittlung: Sucher und Anbieter stellen ihre Profile bzw. Anfragen ein, und heraus kommt eine Paarung, die am besten zu den angegebenen Rahmenbedingungen – sprich: Gehalt, Zeit, Kompetenzen – passt.“ Doch die Plattform ermöglicht nicht nur ein Matching, sondern auch eine intelligente Vermittlung. Büttner: „Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Marktplattform am besten akzeptiert wird, wenn zusätzlich eine informelle, freie und chatähnliche Kommunikationsfunktion implementiert wird, über die Arbeitnehmer und -geber sich individuell abstimmen können.“ Dass dieses Rezept aufgeht, bestätigt Hans Dahmen, Geschäftsführer der Zeitarbeitsfirma advola GmbH: „Als mis-Praxispartner haben wir die Chatfunktion bereits auf unserer Marktplattform implementiert und erzielen dadurch deutlich bessere Vermittlungsergebnisse.“

Ein weiterer Vorteil der Plattform: die Verringerung von Transaktionskosten bei der Vermittlung von Arbeitskräften. „Dadurch brauchen die Zeitarbeitsunternehmen ebenfalls geringere Entgeltaufschläge vom Entleiher zu verlangen“, betont Prof. Dr. Büttner. „Das eingesparte Geld kann so in Löhne oder Weiterbildungsmaßnahmen der Arbeitnehmer fließen.“

Das Forschungsprojekt „eMarkt Zeitarbeit“ ist Bestandteil der 4. Förderrunde FHprofUnt und wird unter dem Kennzeichen 17103×10 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Stefanie Bergel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit