Studie der FOM Hochschule: Frauenquote? Nein, danke!
Die Skepsis gegenüber einer gesetzlichen Frauenquote ist groß. Das hat eine Umfrage unter über 760 berufsbegleitend Studierenden ergeben, die zum Großteil selbst in leitenden Positionen sitzen: 65,6 Prozent von ihnen sprechen sich gegen die Einführung einer Quote aus. 24,6 Prozent befürworten eine Quote für alle Führungspositionen, 9,7 Prozent könnten sich eine Frauenquote für Top-Management und Aufsichtsräte vorstellen. „Besonders interessant: Männer und Frauen stehen dem Thema recht unterschiedlich gegenüber“, so Prof. Dr. Anja Seng, Rektoratsbeauftragte für Diversity Management. „Während nur 47,7 Prozent der Studentinnen die Quote ablehnen, sind es unter den Studenten über 93 Prozent.“
In einem sind sich die Gegner der Frauenquote auf jeden Fall einig: Positionen sollten entsprechend der Qualifikationen und unabhängig vom Geschlecht besetzt werden (94 Prozent). Über die Hälfte von ihnen ist zudem überzeugt, dass zunehmende Regelungen den Markt verzerren würden. Anders die Befürworter: Sie erhoffen sich durch die Quote ein Umdenken unter den bisherigen Führungskräften (67,7 Prozent), bessere Chance für Frauen (63,5 Prozent) sowie eine Veränderung der Unternehmenskulturen (56,5 Prozent).
Unabhängig von der Quote betonten alle Befragten: Unternehmen mit gemischten Management-Teams sind erfolgreicher als rein männerdominierte Unternehmen (72,4 Prozent). „Um den Frauenanteil entsprechend zu erhöhen, werden Maßnahmen wie die Flexibilisierung von Arbeitszeit, -ort und Terminplanung sowie eine Verbesserung der Kinderbetreuungsangebote favorisiert“, erklärt Anja Seng. „Darüber hinaus sieht ein Großteil der befragten Frauen die Unterstützung durch die Unternehmensleitung als einen wichtigen Faktor, um Karriere zu machen.“
Die kompletten Ergebnisse der Umfrage sind unter dem Titel Akzeptanz der Frauenquote in der Schriftenreihe des KCS KompetenzCentrums für Statistik und Empirie erschienen. Verantwortlich für die Publikation zeichnen Prof. Dr. Anja Seng, Laura Fiesel und Prof. Dr. Christian Rüttgers.
Stefanie Bergel, Pressearbeit
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