BMBF-Zukunftskonferenz – „Forschung an Fachhochschulen aktiv gestalten!“
Wo liegt die Zukunft der Hochschulen? Dieser Frage wendete sich die Zukunftskonferenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am 4. und 5. September 2019 auf der Zeche Zollverein in Essen zu.

Die Fachhochschule als Typus wird in diesem Jahr 50 Jahre alt und zugleich steht dieses Erfolgsmodell einer anwendungsorientierten Forschung und Lehre vor großen Entwicklungsfragen: Sollen sich die Fachhochschulen den Universitäten annähern und dabei auch die Finger nach dem Promotionsrecht ausstrecken oder soll die Vorbereitung auf eine gute Berufsqualifizierung – in Zeiten der Neuausrichtung europäischer Wirtschaft – im Zentrum der Aufgaben der Fachhochschulen stehen? Auch der Transfer von der universitären Grundlagenforschung in Richtung betrieblicher Nutzbarmachung ist ein weiteres Aktionsfeld der Fachhochschule. Wie wird sich die zukünftige Zusammenarbeit der verschiedenen Hochschultypen in diesem Feld weiterentwickeln?
Welchen Weg gehen erfolgreiche Vorreiter und wo liegen bei einer Lehrbelastung von Professorinnen und Professoren von 18 Semesterwochenstunden an Fachhochschulen die Grenzen? All dies wurde an zwei Tagen in unmittelbarer Nähe des FOM Hochschulzentrums Essen auf der Zeche Zollverein diskutiert. Zusammen mit dem Rektor Prof. Dr. Burghard Hermeier war Prof. Dr. Thomas Heupel, Prorektor für Forschung, vor Ort. Erste Antworten wurden im Rahmen der Konferenz gegeben: Die Fachhochschule schließt Lücken in wichtigen Arbeitsfeldern durch die Akademisierung nicht akademischer Berufszweige – wie beispielsweise der Gesundheitswirtschaft.
Ein Aspekt der Diskussion war die Frage, ob es sinnvoll sein könne, dass Universitäten und Fachhochschulen ihre Profile schärfen und ihre jeweiligen Konturen so deutlicher sichtbar würden statt zu verschwimmen. An den verschiedenen Hochschultypen lehren unterschiedliche Charaktere und Personen, so jedenfalls argumentierte Prof. Dr. Wolfgang Viöl von der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Viele Hochschulen haben sich zur Konturierung Beinamen wie „Europäisch“, „Mittelstand“ oder „Interdisziplinär“ gegeben. Diskutiert wurde, ob damit eine eindeutige Profilierung erreicht werden könne.
Eine Forderung, die im Rahmen der Podiumsveranstaltung der Konferenz formuliert wurde, ist, dass die Fachhochschulen mehr Mittel für Forschung erhalten sollten. Es fließen gemäß den Ausführungen von Prof. Dr. Christiane Fritze von der Hochschule Coburg 99,5 % der Fördermittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) nicht an Fachhochschulen. Ein weiteres Themenfeld der Konferenz war das Promotionsrecht für Fachhochschulen, das mittelfristig und voraussichtlich qualitätsgetrieben für Forschungsfelder und Forschungseinheiten gewährt werden wird. Es wurde prognostiziert, dass dieses Thema schon Gegenstand der nächsten Koalitionsverhandlungen in den Ländern werden könnte.
Professuren an Fachhochschulen sind für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in den vergangenen Jahren zunehmend interessanter geworden. Die Neuberufenen heute sind stärker an Forschung interessiert und gehen mit großem Engagement auf die Fragestellungen und Herausforderungen der Gesellschaft ein. Sie wollen hierzu forschen und junge Menschen auf dem akademischen Weg in der Ausbildung „fit machen“ und begleiten.
„Dies sehen wir auch an der FOM Hochschule“, so Professor Heupel. „Wir haben in den letzten drei bis vier Jahren noch einmal einen deutlichen Sprung in der Qualität der Forschungsleistung geschafft. Unsere Institute haben fast ausnahmslos öffentliche Drittmittel im Wettbewerb eingeworben. Neben den Förderprogrammen des BMBF und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales beteiligen sie die Forschungseinrichtungen der FOM an europäischen Programmen wie Erasmus+ und auch erste Förderungen durch die DFG konnten erreicht werden.
Support Forschung der FOM Hochschule | 11.09.2019
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