Zwei Tage in der Steuerberatungskanzlei

07.12.2017 – Im vergangenen Monat führten die Projektteams der FOM Hochschule sowie der Universität Rostock die ersten Datenerhebungen für das KODIMA-Projekt durch. Dazu reiste das Team nach Niedersachsen, um bei der EVENTUS GmbH Wolfenbüttel Steuerberatungsgesellschaft, die auch Projektpartner ist, Interviews und Arbeitsplatzanalysen durchzuführen. Aufgrund der großzügigen Unterstützung durch EVENTUS standen den Teams zwei Tage lang alle Mitarbeitenden in den Geschäftsstellen in Braunschweig, Gifhorn und Wolfenbüttel für Gespräche und Beobachtungen zur Verfügung. Hierbei wurden für das Forschungsprojekt wichtige Einblicke in die Veränderung von Arbeitsprozessen sowie von Führungs- und Organisationsstrukturen durch die Digitalisierung gewonnen.
Das Team der FOM, Prof. Dr. Marco Zimmer und Halina Ziehmer, führte Interviews mit EVENTUS-Führungskräften, Mitarbeitenden und EDV/ IT-Verantwortlichen durch. In den explorativen Interviews ging es primär darum, einen Eindruck von den Führungs- und Organisationsstrukturen in der Kanzlei zu bekommen und die Auswirkungen von digitalen Medien auf diese Strukturen einzuschätzen. Neben der Frage, welche Software eingesetzt wird, interessierte das Team unter anderem, wie Führung in der Kanzlei gelebt wird und in welchem Ausmaß die Möglichkeiten der Erhöhung der Vereinbarkeit von Familien und Beruf durch Digitalisierung genutzt werden. Die bei EVENTUS gewonnenen Einblicke ergaben wichtige Impulse für die weitere Analyse dieser und weiterer Fragen in KODIMA.
Gleiches gilt für explorativen Arbeitsplatzbeobachtungen und Mitarbeitergespräche, die Anne Traum und Henning Hummert vom Team der Universität Rostock (Seniorprofessur: Wirtschafts- und Organisationspsychologie) führten. Mit dem Fokus auf die digitalisierungsbedingten Veränderungen in der konkreten Arbeit und in Arbeitsprozessen konnten auch hier erste Eindrücke hinsichtlich der spezifischen Anforderungen und Herausforderungen gewonnen werden, mit denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Steuerberatung an digitalisierten Arbeitsplätzen konfrontiert sind.
Die bei EVENTUS durchgeführten Datenerhebungen waren der Startschuss für eine Vielzahl weiterer Fallstudien und Workshops in und mit Steuerberatungen, die im Rahmen von KODIMA stattfinden werden. Dabei ist es den Forschungsteams wichtig, immer wieder in den Dialog mit Mitarbeitenden auf allen Hierarchieebenen zu gehen. Nur so können wir unserer Prämisse, den Mensch in den Mittelpunkt der Analyse der Auswirkungen von Digitalisierung zu stellen, in vollem Umfang gerecht werden.
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit“ (FKZ 02L15A312) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin.

Halina Ziehmer M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin am ipo Institut für Personal- & Organisationsforschung
Suche nach Beiträgen
Beitrag teilen
Call for Papers für Sammelband Banking & Innovation 2026/2027
Mit über 1,3 Millionen Downloads gehört die Reihe „Banking & Innovation“ zu den erfolgreichsten Buchreihen der FOM-Edition bei Springer Gabler. Nun steht die 8. Ausgabe dieser Buchreihe an und Sie können daran mitwirken!
WeiterlesenWie Controlling Orientierung schafft, damit Nachhaltigkeit Innovationen fördern kann
Wirtschaft und Gesellschaft stehen an einem Wendepunkt. Nachhaltigkeit hat sich von einem Randthema zu einem zentralen strategischen Leitprinzip entwickelt. Dies zeigt das neue Herausgeberwerk „Controlling & Innovation 2025/2026“ der FOM Professoren Prof. Dr. Thomas Kümpel, Prof. Dr. Thomas...
WeiterlesenErfolgsfaktor Gesundheit im Unternehmen: Was Personalverantwortliche und Führungskräfte aus der neuen BGM-Studie lernen können
Wie es um das BGM in deutschen Unternehmen steht, zeigt die Studie, die die Krankenkasse Barmer gemeinsam mit der FOM Hochschule als wissenschaftlicher Partnerin durchgeführt hat. Sie zeigt, dass viele Betriebe Nachholbedarf haben. Nur rund 40 % der Unternehmen betreiben ein systematisches BGM. Vor allem kleine und mittelständische Betriebe kämpfen mit fehlenden Ressourcen.
Weiterlesen

