Digitalisierung in der Sozialversicherung: Über Besonderheiten und Erfolgsfaktoren
04.10.2017 – „Weitgehend unbemerkt sowohl von Kundinnen und Kunden als auch von der Wissenschaft verändert sich die deutsche Sozialverwaltung“, sagt Dr. Jens Geißler. „Die Digitalisierung hat gravierende Auswirkungen auf viele Bereiche der Unternehmensorganisation – von Geschäftsprozessen über den Bedarf an Mitarbeitenden bis zu IT-Anforderungen.“ Die Schritte dieses Veränderungsprozesses zeichnet der FOM Lehrbeauftragte und Gesundheitsexperte der Beratungsagentur sinopsis in Band 9 der ifgs Schriftenreihe nach. Titel der Publikation: „Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen in der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung als Herausforderung für das Management“.
Jens Geißler wirft zunächst einen Blick auf die Besonderheiten der Digitalisierung in der Sozialversicherung. Ein Beispiel: die große Anzahl sehr heterogener Akteure. „Es geht nicht nur um 113 gesetzliche Krankenkassen, neun Berufsgenossenschaften, 32 Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand, die Deutsche Rentenversicherung und die Träger der Sozialhilfe. Hinzu kommen die Leistungserbringer wie Krankenhäuser, Apotheken und Praxen sowie natürlich die Kundinnen und Kunden.“ Ein weiterer Aspekt sei der hohe Grad der gesetzlichen Reglementierung: Organisationen der Sozialversicherung und die dazugehörigen Leistungserbringer unterliegen dem Sozialgesetzbuch, das auch detaillierte Vorschriften zur Speicherung und Verarbeitung von Daten mache. „Innovation ist immer nur innerhalb dieses eng gesteckten rechtlichen Rahmens möglich.“
In den folgenden Kapiteln beleuchtet Jens Geißler u.a. die Digitalisierung aus Sicht der Versicherten und zeigt, welche Geschäftsprozesse betroffen sind. Darunter die Sachbearbeitung und die Kundenkommunikation. Schließlich geht er auf die Herausforderungen für das Management ein und formuliert darüber hinaus Erfolgsfaktoren. Dazu gehöre beispielsweise ein klares Zielbild. „Alle Beteiligten müssen wissen, warum und mit welchem Zweck digitalisiert wird“, betont er. „Darüber hinaus werden natürlich sowohl ein starkes Projektmanagement zur Steuerung und Koordination der verschiedenen Projektstränge und Beteiligten als auch eine gute IT-Infrastruktur benötigt.“
Wer Jens Geißlers Ausführungen im Detail nachlesen möchte, wird auf der Internetseite des ifgs Institut für Gesundheit & Soziales fündig. Dort steht der neunte Band der ifgs Schriftenreihe zum kostenlosen Download bereit.
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