Jubiläumstagung in China: SUFE & FOM feiern 15 Jahre erfolgreiche wissenschaftliche Kooperation
19.07.2017 – Seit 15 Jahren arbeiten die Shanxi University of Finance & Economics (SUFE) und die FOM Hochschule erfolgreich zusammen. Gefeiert wurde das Jubiläum u.a. im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung am 25. Juni 2017 im chinesischen Taiyuan: Rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich zum Thema Strukturwandel aus. Der Fokus lag dabei auf der Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen.
Das Grußwort teilten sich die Rektoren der beiden Hochschulen: Prof. Dr. Weiqi Liu und Prof. Dr. Burghard Hermeier hoben die Bedeutung der Kooperation hervor und kündigten mit Blick auf die Zukunft weitere gemeinsame Projekte an – u.a. im Bereich Forschung. Ein erster Schritt in diese Richtung war die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Travelling Conference zum Thema Industrie 4.0 Anfang 2017. Eine Weiterführung solcher Aktivitäten, so Prof. Dr. Hermeier, übernimmt das in Gründung befindliche Sino-German CompetenceCenter of Business & Technology der FOM unter Leitung von Prof. Andreas Oberheitmann und seinem Stellvertreter Prof. Dr. Axel Müller.
Auf die Grußworte folgten Fachvorträge chinesischer und deutscher Forschender. Prof. Dr. Marcel Seidel von der FOM Hochschule befasste sich beispielsweise mit dem zukünftigen Marketing kleiner Banken, während Prof. Chen Hong, Direktorin des Innovation Research Center der North University of China, über öffentliche Förderungen und Innovationsmanagement sprach. Die Frage, was chinesische von deutschen KMU lernen können, stellte Prof. Song Ruiqing vom Zhendong Management Reserach Institute der SUFE in den Raum.
Eine Bestandsaufnahme aus deutscher Sicht lieferten Prof. Andreas Oberheitmann und Dr. Michael Rothgang vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen. Der FOM Experte zeigte in seinem Vortrag, wie kleine und mittlere Unternehmen mit der Herausforderung Industrie 4.0 umgehen. „Vor dem Hintergrund der volks- und betriebswirtschaftlichen Faktoren ergibt sich durch Industrie 4.0 hierzulande bis 2020 ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 154 Milliarden Euro – allein in den Bereichen Prozessindustrie, Automobile, Maschinenbau, Elektronik, Informations- und Kommunikationstechnologie“, gewährte er Einblicke in eine Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. „Derzeit gibt es jedoch auf Grund der hohen zu erwartenden Investitionen sowohl in KMU als auch bei großen Unternehmen noch Hemmnisse, Industrie 4.0 zu implementieren.“
Am Beispiel Automobilindustrie erklärte Dr. Michael Rothgang, welche Rolle kleine und mittlere Unternehmen für die Innovationsentwicklung in Deutschland spielen. Seine These: Die Wertschöpfungskette der Automobilindustrie ist als „lebender Organismus“ mit kontinuierlicher Verbesserung, neuen Anwendungen und Veränderungen in der Produktion zu verstehen. Deshalb seien insbesondere KMU in der Lage, eine aktivere Rolle in der Innovation zu spielen und neue Marktsegmente zu füllen – egal, ob es sich um etablierte Firmen oder Start-ups handele.
Ob die Themen KMU, Innovationsmanagement und Industrie 4.0 auch im Zentrum gemeinsamer Forschungsprojekte zwischen SUFE und FOM stehen werden, zeigt sich in den kommenden Monaten: Im Herbst 2017 reist eine Delegation aus Taiyuan zu weiteren gemeinsamen Gespräche nach Essen.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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