Arbeiten 4.0 und gesundes Arbeiten bis zur Rente – wie geht das zusammen?
Im September wird sich die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e. V. (DGSMP) zum 54. Mal in ihrer Geschichte zur Jahrestagung im Deutschen Hygienemuseum in Dresden treffen. Passend zu einem der Schwerpunkte des Präventionsgesetzes steht die Tagung dieses Jahr unter dem Motto „Prävention in den Lebenswelten“.
Im Grußwort des Tagungspräsidenten Prof. Dr. Seidler, TU Dresden, heißt es dazu: „30 Jahre nach Verabschiedung der Ottawa-Charta hat das Präventionsgesetz den Lebensweltansatz der Gesundheitsförderung und Prävention erstmals gesetzlich verankert. (…) Wie kann es gelingen, eine bedarfsgerechte und wirksame Prävention in betrieblichen und nicht-betrieblichen Lebenswelten (oder auch: Settings) zu realisieren? Wenn wir in methodisch hochwertigen wissenschaftlichen Projekten neue präventive Maßnahmen entwickelt haben, wie wirken diese Maßnahmen dann in den „realen“ Lebenswelten? Sollten wir nicht der kurativen Versorgungsforschung eine präventive Versorgungsforschung – auf Augenhöhe – zur Seite stellen?“
Mit dem Thema Prävention beschäftigt sich auch die Arbeitsgruppe „Betriebliche Gesundheitsförderung“, in der das Institut für Gesundheit & Soziales (ifgs) der FOM durch den stellvertretenden Arbeitsgruppensprecher Prof. Dr. Arnd Schaff vertreten ist.
Mit der Leitung der Arbeitsgruppe durch Dr. Claudia Pieper, Universitätsklinikum Essen, liegt sie fest in Essener Hand. Die Gruppe wird sich dem Thema Prävention mit einem Workshop nähern, der den Blick auf die Arbeit 4.0 richtet: „Arbeiten 4.0 und gesundes Arbeiten bis zur Rente – wie geht das zusammen?“
Der LKW-Fahrer von morgen sitzt nicht mehr am Steuer, sondern als Pilot in seinem Führerhaus und überwacht die elektronischen Instrumente. Übermorgen hat er seinen Platz vielleicht in einem Logistikzentrum, von wo aus er selbstfahrende LKW fernsteuert? Hat er dabei mehr Freizeit als früher? Lebt er dann gesünder als heute? Oder kommt alles ganz anders und unser F ahrer findet gar keine Arbeit mehr, weil sein Job vielleicht schon von einer künstlichen Intelligenz übernommen wurde? Konnte er seine Chancen nutzen und etwas Neues machen?
An diesem Bespiel wird deutlich, auf wie vielen Ebenen der digitale Wandel Einfluss auf unsere Arbeitswelt nimmt. Durch Robotik und Automatisierung könnten Arbeitsplätze wegfallen, aber auch die Art, wie gearbeitet wird, verändert sich. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) befürchtet, dass sich mit der Arbeit 4.0 eine Spaltung des Arbeitsmarktes vollziehen könnte. Auf der einen Seite stehen die Hochqualifizierten, die Facharbeiter und Kreativen. Auf der anderen Seite stehen die weniger Qualifizierten, für die es sich negativ auswirken kann. Daher erfordert Arbeit 4.0 neue Konzepte, auch für die Gesunderhaltung der Mitarbeiter.
Prof. Dr. Arnd Schaff wird den Workshop am 12. September mit einem Impulsvortrag zum Thema „Arbeit 4.0 und altersgruppenspezifische Risiken für die psychische Gesundheit: Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) mit neuem Fokus?“ eröffnen und die Arbeit an den Themenfeldern Flexibilisierung der Arbeit, Lebensphasen, Bildung, Qualifizierung und Weiterbildung sowie Führung einleiten. Die Tagung findet vom 12. bis 14. September 2018 statt.
07.08.2018
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