EU-Kompakt: Strategische Aspekte der Forschungsförderung
22.04.2016 – Im April habe ich an der KoWi-Veranstaltungsreihe „EU-Kompakt“ in Bonn teilgenommen. KoWi ist die Kooperationsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen, finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. „EU-Kompakt“ vermittelt vertiefte Kenntnisse über inhaltliche Zusammenhänge und strategische Aspekte der Forschungsförderung der Europäischen Union und gibt darüber hinaus einen Einblick in Brüsseler Kommunikationswege.
Schwerpunkt der Veranstaltung war Horizon 2020, das europäische Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Sowohl den drei Hauptbereichen des Programms (Excellent Science, Industrial Leadership und Societal Challenges) als auch den beiden kleineren Förderlinien (Spreading excellence & widening participationsowie Science with and for Society) waren Programpunkte gewidmet. Zudem gab es Seminare und praktische Übungen zu den rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen bei der Durchführung von Horizon 2020-Projekten.
Besonders interessant war aus meiner Sicht der Gastvortrag von Evelina Santa-Kahle vom Referat Forschungspolitik der EU des BMBF. Da die einzelnen Ausschreibungen in Horizon 2020 in der Regel im zweijährigen Rhythmus veröffentlicht werden, haben die einzelnen europäischen Staaten einen Anreiz, dort jeweils ihre Schwerpunktthemen zu platzieren. Dazu können sie zum Beispiel versuchen, weitere Mitgliedsstaaten als „Verbündete“ zu gewinnen und über formelle und informelle Kommunikation Einfluss auf die EU-Kommission zu nehmen. Evelina Santa-Kahle gab hierzu Einblicke in die Kommunikationswege und die Interaktion zwischen den Mitgliedsstaaten und der EU-Kommission. Ebenfalls aufschlussreich war ein Vortrag von Prof. Gerhard Kraetzschmar von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, der von seinen Erfahrungen als Gutachter im 7. Forschungsrahmenprogramm (Vorläuferprogramm von Horizon 2020) und Horizon 2020 berichtete.
Übrigens hatten mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung einen geistes- oder sozialwissenschaftlichen Hintergrund. Daher wurde an allen drei Tagen mehrfach über die Unterrepräsentierung der Geistes- und Sozialwissenschaften diskutiert – ein wesentlicher Kritikpunkt am Programm Horizon 2020.
Dipl.-Kfm. Gerrit Landherr, Support Forschung
Suche nach Beiträgen
Beitrag teilen
Folgen Sie uns auf X!
Studierende aus aller Welt können in Berlin Innovationsideen für etablierte Unternehmen & Start-ups entwickeln – gemeinsam für eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft
Der Klimawandel stellt eine ernsthafte Bedrohung für Wirtschaft und Gesellschaft dar. Die Entwicklung von Innovationen für eine klimaneutrale Zukunft ist eine Notwendigkeit, um die Folgen des Klimawandels zu reduzieren, ihn einzudämmen und eine nachhaltige, zukunftsfähige Welt zu schaffen. Die ...
WeiterlesenWie KMU die Vorteile der Digitalisierung nutzen können – der Prorektor Forschung der FOM zum Austausch bei der „OECD Digital for SMEs Global Initiative“
Die vom OECD Centre for Entrepreneurship, SMEs, Regions, and Cities (Cfe) in Zusammenarbeit mit Business at OECD (BIAC) organisierte OECD Digital for SMEs Global Initiative (D4SME) soll den Wissensaustausch und Erkenntnisse darüber fördern, wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) die Vorteile der Digitalisierung nutzen können. Thematisiert werdensoll auch, welche Rolle Regierungen, Regulierungsbehörden, Wirtschaftssektoren und Hochschulen bei der Unterstützung der Digitalisierung von KMU spielen können. ...
WeiterlesenWeltgrößter internationaler Mittelstandskongress im Juli 2024 erstmals in Deutschland – ermöglicht Austausch von Unternehmen, Politik & Wissenschaft
Vom 3.-5. Juli 2024 findet in Berlin der ICSB World Congress statt – unter anderem an der FOM. Unter dem Titel „Empowering Entrepreneurship for a Better Future“ sind Unternehmen, Politik und Wissenschaft eingeladen, Herausforderungen, Chancen und Unterstützungsbedarfe zu diskutieren ...
Weiterlesen