„Für Unternehmen geht es darum, ihre Ziele entweder mit möglichst wenig Einsatz zu erreichen oder mit den gegebenen Mitteln den größtmöglichen Output zu erzielen. Wenn man als Wissenschaftler*in mit innovativen Mitteln und Lösungen dazu beitragen möchte und kann, wird man auch in der Wirtschaft gehört […].“ Diese Textpassage aus einer Beitragstrilogie und die Aussage einer weiteren Passage, dass man in diesem Kontext von „Währungen“ sprechen kann, die in der Wirtschaft gelten, gaben Prof. Dr. Frank Lehrbass den Anlass für einen Austausch mit der Autorin der Trilogie, unserer Referentin für Forschungskommunikation Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A.
Frank Lehrbass: Ich finde diese Perspektive auf die Wirtschaft in Verbindung mit den Währungen, die dort gelten, interessant. Auf die beschriebene Währung „Nützlichkeit“, wie ich sie einmal nennen möchte, zahlen oftmals meine Studierenden bereits ein. Und ich bin der Meinung, dass sie dies günstiger und besser machen, als das so manches Beratungsunternehmen tun würden.
Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi: Das klingt gut. Haben Sie ein paar Beispiele?
Frank Lehrbass: Seit 2015 habe ich einige Abschlussarbeiten und Projekte betreut, die konkrete Probleme der Unternehmen, bei denen die Studierenden beschäftigt waren, lösten oder mindestens die Machbarkeit oder Lösbarkeit aufzeigten. Dies war meines Erachtens möglich, da wir seit jeher in Studiengängen wie Big Data & Business Analytics, Risk Management & Treasury oder Finance & Accounting großen Wert auf Datenkompetenz legen.
In einzelnen Fällen war die Master-Thesis nahezu die implementierte Lösung, z. B. ein Kreditportfoliomodell für Factoring-Unternehmen, oder eine wichtige Entscheidungsunterstützung wie bspw. bei einem Ratingmodell für eine große Bank oder einer Liquiditätsrisikomessung. Mindestens aber war sie ein wichtiger Erkenntnisgewinn für die Praxis. Hier kann ich eine Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Fertigungskosten eines großen Automobilwerks in Deutschland oder die Prognose von Strompreisen nennen. Gerade abgeschlossen ist eine Arbeit zur Verkehrsschildererkennung. Aktuell betreue ich ein Projekt zur Anomaliedetektion bei Wickelmaschinen einer deutschen Firma sowie ein weiteres zur Vorhersage von Immobilienwerten auf Basis von Informationen aus Yelp, Tripadvisor oder Google. WEITERLESEN… »