FOM Studierende machen Umfrage in China: Einkaufsverhalten zum Neujahrsfest  

Seit einigen Jahren macht das Institut für Empirie & Statistik (ifes) der FOM Hochschule in Deutschland zweimal jährlich Umfragen zu Themen wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Konsumentenverhalten und Nachhaltigkeit mit jeweils bis zu 60.000 Teilnehmenden. 2019 führte das Institut eine solche Umfrage erstmals auch in China durch. Dabei arbeitete das Institut mit dem auf China spezialisierten KompetenzCentrum der FOM, dem German-Sino Competence Center of Business & Technology (KCBT), und der German-Sino School of Business & Technology der FOM Hochschule zusammen. Studierende der German-Sino School, an der an zwei Studienorten in China sowie in Deutschland gelehrt wird, befragten im Winter 2019 knapp 6.400 chinesische Bürgerinnen und Bürger.

Prof. Andreas Oberheitmann, wissenschaftlicher Leiter des KCBT German-Sino Competence Center of Business & Technology (Foto: FOM)

Ziel der Umfrage war eine vergleichende Analyse des Einkaufsverhaltens bei Weihnachtsgeschenken in Deutschland und des Einkaufsverhaltens bei Geschenken zum chinesischen Neujahrsfest, das dieses Jahr am 25. Januar gefeiert wird.

„Der zunehmende Wohlstand in China hat positive Auswirkungen auf die Bereitschaft, mehr zum Neujahrsfest zu schenken“, so Prof. Andreas Oberheitmann, wissenschaftlicher Leiter des KCBT. „Eine interessante Parallele zwischen beiden Ländern ist, dass chinesische wie deutsche Männer später als Frauen erst kurz vor dem Fest, manche erst am Tag selbst ihre Geschenke einkaufen.“

Die „Generation X“ bezeichnet Personen zwischen 39 und 54 Jahren. Diese gibt in China mit 967 RMB, umgerechnet 127 Euro, am meisten für Neujahrsgeschenke aus. In Deutschland trifft das auf die Generation der 74- bis 99-Jährigen, also die Generation der Rentnerinnen und Rentner zu.

Prof. Dr. Oliver Gansser, stellvertretender Direktor des ifes Institut für Empirie & Statistik (Foto: FOM)

Dieses Ergebnis kann durch die verschiedenen Schenkkulturen erklärt werden. Während in Deutschland Kinder und Enkelkinder durch Eltern und Großeltern beschenkt werden, auch wenn sie schon erwachsen sind, verhält es sich in China anders. Dort werden die Kinder so lange beschenkt, bis sie erwachsen sind, ab dann wird es umgedreht und die „Kinder“ beschenken nur noch die Eltern.

Prof. Oberheitmann, auf die Forschung zur Volkswirtschaft in China spezialisiert, erklärt zudem die starke Kaufkraft der Generation X so: „In China ist es die Generation, die zur Zeit der wirtschaftlichen Reformen und in den Jahren danach angefangen hat zu arbeiten und den rasanten ökonomischen Aufschwung in China maßgeblich erwirtschaftet hat.“ Bei den Geschenken lassen sich die Konsumentinnen und Konsumenten in China viel mehr als in Deutschland von sozialen Medien inspirieren – was gerade auch in Bezug auf die Altersgruppe 39 bis 54 Jahre interessant ist. In Deutschland beeinflussen vor allem Empfehlungen von Freundinnen und Freunden die Einkäufe.

Prof. Dr. Axel Müller, wissenschaftlicher Direktor der German-Sino School of Business & Technology (Foto: FOM)

Bevorzugte Geschenke sind in China Lebensmittel, Bargeld, Wellnessaktivitäten, Bekleidung und Kosmetik/Körperpflege. In Deutschland werden hauptsächlich Geschenkgutscheine, Kosmetik/Körperpflegeprodukte, der Besuch von Kulturveranstaltungen, Bücher/Schreibwaren sowie Uhren/Schmuck verschenkt.

Die nächste gemeinsame Umfrage wird im Sommer dieses Jahres zum Thema Bioökonomie durchgeführt. „Diese Umfragen, sowohl in Deutschland als auch in China, liefern nicht nur interessante Ergebnisse, sondern fördern gleichzeitig die Kompetenzen der Studierenden der FOM Hochschule, die in persönlichen Interviews die Daten im Rahmen ihres Studiums erheben. Außerdem ist die Zusammenarbeit mit dem KCBT ein schönes Beispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen unserer Hochschule“, so Prof. Dr. Oliver Gansser, der diese Studien am ifes leitet.

„Die Studierenden der FOM in China bekommen durch die praktische Mitarbeit an diesen Projekten eine weitere Möglichkeit, die chinesische und deutsche Wirtschaft, das Konsumentenverhalten und weitere Phänomene zu vergleichen. Das ist auch eine zusätzliche Vorbereitung auf ihre spätere Arbeit im internationalen Kontext und eine gute Ergänzung zu dem Auslandsaufenthalt an der FOM Hochschule in Deutschland, der integraler Bestandteil des Studiums an der FOM in China ist“, freut sich Prof. Dr. Axel Müller, wissenschaftlicher Direktor der German-Sino School.

Die vollständigen Studienergebnisse stehen auf der Website des ifes zum Download unter dem Titel „FOM-Neujahrsumfrage China 2019“ bereit.

Wir bedauern, dass unsere chinesischen Partnerinnen und Partner aufgrund des Virus das diesjährige Neujahrsfest nicht wie üblich begehen können und hoffen, dass der Virus schnell und nachhaltig besiegt werden kann. 

 

 

Mit 55.000 Studierenden ist die FOM die größte private Hochschule Deutschlands. Seit mehr als siebzehn Jahren ermöglicht sie speziell chinesischen Studierenden, einen international anerkannten Studienabschluss zu erlangen. Inzwischen zählt das Studienangebot der FOM Hochschule für chinesische Studierende zu den europaweit größten Austauschprogrammen mit Hochschulen in China. Seit 2013 bündelt die FOM dieses Angebot und ihre gesammelten Kompetenzen in der hochschulischen Ausbildung junger Chinesinnen und Chinesen in der FOM German-Sino School of Business & Technology. Neben der intensiven Betreuung der Studierenden im Studium und während des Deutschlandaufenthaltes ist es das Ziel der FOM German-Sino School of Business & Technology, die Zusammenarbeit mit den namhaften chinesischen Partnerhochschulen z. B. durch gemeinsame Forschungsprogramme zu stärken. Zur Arbeit des Alumni-Netzwerkes gehört neben der Kontaktpflege auch die Vermittlung von Praktika und Jobs. Weitere Informationen gibt es auf der Website der German-Sino School.

Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation | 23.01.2020