Das ipo Institut für Personal- und Organisationsforschung stellt seine Forschungspartner/innen im KODIMA- Projekt vor: Die HR Excellence Group macht den Anfang.  

Neben dem ipo Institut für Personal- und Organisationsforschung sind noch vier weitere Teilvorhaben im KODIMA- Projekt vertreten. Jedes einzelne erforscht die zunehmende Digitalisierung, die fast jeden arbeitenden Menschen vor neue Herausforderungen stellt, mit einem anderen Schwerpunkt. Während das ipo Team den Schwerpunkt auf sich verändernde Führungs- und Organisationsstrukturen legt, analysiert die HR Excellence Group (HRE) im Rahmen von KODIMA Anforderungen an und Kompetenzen von Mitarbeitenden in der digitalisierten Arbeitswelt. Dabei werden neue Formen der Mitarbeiterentwicklung erforscht und getestet sowie Handlungsempfehlungen für neue Arbeitskonzepte erarbeitet. Die Handlungsempfehlungen zur Personal- und Organisationsentwicklung werden durch Kompetenzmodelle und -profile für Tätigkeiten in digitalisierten Arbeitsprozessen für die Praxis konkretisiert.

Als Beratungsunternehmen, das in der Personal- und Organisationsentwicklung tätig ist, arbeitet HRE zunehmend in Projekten zu Arbeitsgestaltung und Kompetenzentwicklung in digitalen Transformationsprozessen. Dabei stehen Fragen zu Veränderungen von Arbeitsplätzen und zu Gestaltungsmöglichkeiten von Mitarbeitenden und Unternehmen in Digitalisierungsprozessen im Mittelpunkt. Aus dem Beratungsalltag heraus und aus dem Anspruch den Beratungsansatz wissenschaftlich zu fundieren, hat HRE die Idee für das KODIMA-Projekt entwickelt. Durch die Untersuchung der Steuerberatungsbranche als einer Branche mit einem hohen Digitalisierungsgrad erarbeitet HRE Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen, die auch auf andere Branchen, wie z.B. Banken, Versicherungen, usw. übertragen werden können. Ausgangspunkt der Forschung in diesem Teilvorhaben sind verschiedene Leitfragen:

  • Wie haben sich Arbeitsbedingungen und Personal- und Organisationsstrukturen durch die Digitalisierung verändert?
  • Welche Kompetenzmodelle für Unternehmen und welche Kompetenzprofile für Mitarbeitende sind förderlich im Transformationsprozess der zunehmenden Digitalisierung von Arbeit?
  • Wie können zukunftsorientierte Personalauswahl- und –entwicklungskonzepte aussehen, die Interessen von Mitarbeitenden und Unternehmen in der Digitalisierung zusammen führen?

Auf Basis der Antworten auf diese Fragen werden neue Formen der Mitarbeiterentwicklung, Prozessgestaltung und Organisation erforscht und getestet. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden konkrete Handlungskonzepte für Mitarbeitende und Unternehmen entwickelt. Außerdem werden auch Handlungsempfehlungen zur Förderung der Employability und der Persönlichkeitsentfaltung im Spannungsfeld Beruf, Familie und persönliche Interessen formuliert.

Das HRE-Team vergleicht vorhandene und förderliche Kompetenzmodelle und -profile für die Arbeit in digitalisierten Arbeitsprozessen. Neben einem Desk Research zu Kompetenzen in Arbeitsprozessen werden Interviews mit Fach- und Führungskräften zu Themen der Kompetenzentwicklung und Digitalisierung geführt. Weiterhin werden im Rahmen von Workshops spezifische rollenbasierte Kompetenzanforderungen an Mitarbeitende definiert. Dazu werden Rollenmuster für das Schlüsselpersonal ermittelt und diesen Rollen bewertbare Teilkompetenzen zugeordnet. Auf Grundlage dieser Teilkompetenzen kann sowohl ein Soll-Ist-Vergleich-vorgenommen als auch eine Planung für Personalentwicklungsmaßnahmen abgeleitet werden. Dabei werden Unternehmensparameter, wie z.B. regionale Verteilung, Unternehmensgröße und Spezialisierung, berücksichtigt.

Neben diesen Aufgaben ist die HR Excellence Group für das Management des Verbundprojekts zuständig. Dies umfasst die Koordination, das Controlling und das Berichtwesen des Forschungsprojekts KODIMA. Darüber hinaus werden im Verbundprojektmanagement der Transfer der Ergebnisse und deren Weiterentwicklung realisiert.

Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit“ (FKZ 02L15A312) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin.

Virginia Moukouli, Partnerin, HR Excellence Group GmbH; Koordinatorin des KODIMA-Projekts unter Mitarbeit von Halina Ziehmer, wissenschaftliche Mitarbeiterin ipo