Rückblick auf den Zukunftskongress 2017: Auf dem Weg zur agilen Verwaltung
06.07.2017 – Ende Juni 2017 fand der Zukunftskongress Staat & Verwaltung statt. 1.500 Entscheiderinnen und Entscheider kamen in Berlin zusammen, um über E-Government und Verwaltungsmodernisierung im Zeichen der Digitalisierung zu sprechen. Zu den Impulsgebern zählte auch Prof. Dr. Gottfried Richenhagen von der FOM Hochschule. Der Direktor des ifpm Institut für Public Management sprach über Agilität in der öffentlichen Verwaltung.
„Agilität ist so etwas wie der Leitbegriff eines neuen Paradigmas im betriebswirtschaftlichen Denken und Handeln“, lieferte er eine kurze Definition am Anfang seines Vortrags. „Traditionelle Ansätze, die auf Perfektion und detaillierte Planung setzen, stoßen angesichts der Digitalisierung an ihre Grenzen. Agile Managementmethoden sollen Komplexität, Unklarheit und Veränderungsdynamik besser auffangen – zum Beispiel durch Vernetzung, Offenheit und die Einbeziehung von Beteiligten“. Kernelemente seien Experimentierfreude und Bereitschaft zu Fehlern, kurze störungs- und weitgehend hierarchiefreie Entwicklung, frühzeitiges und regelmäßiges Feedback sowie das Idealbild der lernenden Organisation.
„Im Public Management stößt dieser Ansatz vermehrt auf Interesse, auch wenn die Anzahl der agilen Verwaltungen in Deutschland noch relativ gering ist“, so Prof. Dr. Richenhagen. Wie die Agilität im öffentlichen Dienst gesteigert werden kann, zeigte er anhand der beiden Faktoren „Strategische Steuerung und Ressourcenmanagement“ sowie „Strategisches Personalmanagement“. Sein Fazit: „Jede öffentliche Verwaltung muss einen eigenen Migrationspfad der Agilität entwickeln und dabei Flexibilität und zugleich Stabilität gewährleisten, wenn sich dieses neue Paradigma als Managementkonzept bewährt.“ Insbesondere sei zu fragen, über welche Kompetenzen die Mitarbeitenden verfügen müssen, um Agilität in der Verwaltung praktizieren zu können.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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