Wie sieht die Bank der Zukunft aus?  

23.12.2016 – Vertrauenswürdig, sicher, transparent, kostengünstig und schnell soll sie sein, die Bank der Zukunft. Zumindest wenn es nach den sogenannten Digital Natives geht. Das isf Institute for Strategic Finance der FOM Hochschule hat über 500 junge Berufstätige im Alter von 18 bis 35 zu ihren Einstellungen gegenüber Finanzberatung und -produkten befragt. „Herausgekommen ist das Porträt einer Generation, die – zumindest in Finanzdingen – nicht ganz so technologieaffin ist, wie wir erwartet hatten“, fasst Studienleiter Prof. Dr. Julius Reiter die Ergebnisse zusammen.

Beispiel Mobile Payment: Nur 15 bzw. 25 Prozent der Befragten möchten in Zukunft per paydirekt oder Handy bezahlen. Der Großteil von ihnen setzt weiterhin auf Altbewährtes – sei es die Kreditkarte (51%), das Lastschriftverfahren (47%), die Rechnung (47%) oder das gute alte Bargeld (48%). „Auch Investitionsmöglichkeiten wie Crowdfunding, -investing oder -lending haben die Massen noch nicht erreicht“, so Prof. Dr. Reiter. „Zwar haben viele der Befragten von Auxmoney, Kickstarter, Lendico, Bergfürst & Co. gehört, aber nur wenige nutzen diese Plattformen bereits oder planen, dies in Zukunft zu tun.“

In anderen Bereichen indes liegt das Internet ganz klar im Trend: Rund zwei Drittel der Young Professionals kaufen ihre Finanzprodukte online. Deutlich weniger gehen über die Finanzberatung ihrer Hausbank (36%) oder eine freie Finanzberatung (14%). Auch mit Blick auf die Informationsquellen, die beim Kaufentscheidungsprozess zu Rate gezogen werden, liegt die Website des jeweiligen Anbieters mit 60 Prozent vorne. „An Bedeutung verliert dagegen die Presse“, erklärt Prof. Dr. Reiter. „Als wir unsere Analyse 2014 durchgeführt haben, setzten noch 67 Prozent der Befragten auf Informationen aus Finanz- oder Wirtschaftsmedien. In diesem Jahr waren es nur noch 53 Prozent.“

Das isf führt die Befragung unter dem Titel „Finanzberatung – Eine empirische Analyse bei Young Professionals“ seit 2011 durch. Der Fragebogen der fünften Auflage stand vom 17. Juni bis 16. August 2016 im Online-Campus der FOM Hochschule und wurde sowohl bei Auxmoney als auch dem Handelsblatt platziert. Die kompletten Ergebnisse können auf der Internetseite des Instituts als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation