Krankenhausinfektionen durch die wirtschaftliche Brille betrachtet
22.12.2016 – Krankenhäuser müssen der Prävention von nosokomialen Infektionen und der Bildung und Verbreitung von multiresistenten Bakterienstämmen zukünftig eine größere Bedeutung einräumen. Zu diesem Schluss kommen Carmen Lapczyna und Claudia Siodlaczek in ihrer Abschlussarbeit zum Betriebswirt an der VWA Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie. Welche Überlegungen sie zu diesem Ergebnis geführt haben, ist unter dem Titel Nosokomiale Infektionen und multiresistente Erreger – Hygienische versus wirtschaftliche Faktoren in der Schriftenreihe des ifgs Institut für Gesundheit & Soziales nachzulesen.
Die beiden VWA-Absolventinnen liefern zunächst eine Einführung ins Thema – und zwar in Gestalt von Begriffsdefinitionen sowie Kapiteln zu Übertragungswegen sowie Risikogruppen von Krankenhausinfektionen. Anschließend stellen sie Methoden und Instrumente zur Prävention und Bekämpfung multiresistenter Erreger vor und gehen auf organisatorische Voraussetzungen ein. Dabei setzen sie sich u.a. mit Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zu Hygieneplan, Basishygiene, Abfallentsorgung und Risikoanalyse sowie deren praktischer Umsetzung auseinander.
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es deutschen Kliniken derzeit nicht möglich ist, nosokomiale Infektionen durch multiresistente Erreger kostendenkend zu behandeln“, so das Autorinnen-Duo. „Pro Behandlungsfall entstehen je nach Modellrechnung Verluste zwischen 10.000 und 25.000 Euro, die mit der Pauschale der diagnosebezogenen Fallgruppen nicht abgedeckt werden.“ Der einzige Ausweg scheine mittel- und langfristig darin zu bestehen, die Besiedlungs- und Infektionsraten durch multiresistente Erreger zu senken. Zum Beispiel durch präventive Maßnahmen wie ein generelles Eingangsscreening bei allen Neuaufnahmen in ein Krankenhaus oder Barriere- und Isolierungsmaßnahmen. „Ein radikal präventiver Ansatz für ein Screening würde zwar kurzfristig die Kosten steigern. Die Modellrechnung jedoch beweist, dass bereits mittelfristig durch diesen Test eine Kostenreduktion zu erzielen wäre“, erklären Carmen Lapczyna und Claudia Siodlaczek.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
Suche nach Beiträgen
Beitrag teilen
Folgen Sie uns auf X!
Die Forschungspreise 2024 der FOM gingen an Prof. Dr. Mira Fauth-Bühler und Prof. Dr. Thomas Mühlbradt
Auch in diesem Jahr verlieh die FOM Hochschule Preise für besondere Verdienste und Engagement in der Forschung. Prof. Dr. Thomas Heupel, Prorektor Forschung, und Vize-Kanzler Dipl.-Ing. (FH) Christoph Hohoff fassten bei der Verleihung den aktuellen Stand des Forschungsgeschehens an unserer Hochschule zusammen und bedankten sich bei den Lehrenden, die sich in erheblichem Umfang für neue wissenschaftliche Erkenntnisse stark machten und engagierten.
WeiterlesenPersönlicher Rückblick auf die Trainee-Zeit im Ressort Forschungsmanagement der FOM – Projekte zu Künstlicher Intelligenz, innovativem Lernen & Arbeiten, Sprache & Pflege als Highlights
Trainees durchlaufen an der FOM Hochschule passend zur ihrem jeweiligen Studienhintergrund über zwei Jahre hinweg verschiedene Bereiche. Seit September 2022 absolviert Alexander Borodin B.A. das Trainee-Programm der FOM im Bereich Hochschulmanagement. Er startete in der Planungsabteilung und wechselte anschließend ins ...
WeiterlesenEngagement im Bereich sozialer, wirtschaftlicher & ökologischer Nachhaltigkeit an der FOM | Teil 2: Wissenschaft, Bildung & Innovation als dynamische Kräfte der nachhaltigen Entwicklung nutzen
Die FOM Hochschule engagiert sich wissenschaftlich für eine globale nachhaltige Entwicklung. Dabei orientiert sie sich an den von den Vereinten Nationen (United Nations, UN) im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedeten 17 globalen Zielen für eine solche Entwicklung. Die Ziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), umfassen ...
Weiterlesen