Zwischen Lernsettings & Transferlernen: Das KCD beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
21.06.2016 – Auf nach Leipzig heißt es im September 2016 für das KompetenzCentrum für Didaktik in der Hochschullehre für Berufstätige: Das KCD ist – ebenso wie das iwp Institut für Wirtschaftspsychologie – mit mehreren Beiträgen beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) vertreten. Die Themen reichen von Ethik und Diversität über Transferlernen bis zur Rolle anderer in offenen Lernsettings.
Der wissenschaftliche Leiter des KCD, Prof. Dr. Frank P. Schulte, geht in seinem Beitrag der Frage nach, wie sich ethisch angemessenes Verhalten und erfolgreicher Umgang mit Diversität in die Hochschulbildung integrieren lassen. „Um das erreichen und auch evaluieren zu können, erscheint es sinnvoll, Ethik und Diversität als Facetten in das Kompetenzgesamtkonstrukt zu integrieren“, erklärt Prof. Dr. Schulte. „Deshalb wurden im Rahmen eines Forschungsprojektes Kurzskalen zur Erfassung der Erwartungen und der subjektiven Erfahrungen des Erwerbs von ethischer und Diversity-Kompetenz entwickelt und an der FOM Hochschule erprobt.“ Erste Ergebnisse stellt er auf dem DGPs-Kongress vor.
Die Bedeutung von Transferlernen für durchlässige akademische und berufliche Bildungsangebote steht im Zentrum eines zweiten Beitrags, den Prof. Dr. Schulte gemeinsam mit Rouven Lippmann (wissenschaftlicher Referent im Prorektorat Kooperationen) verfasst hat. „Transfer ist das Übertragen von Wissen und Fertigkeiten aus einer Situation oder einem Kontext in eine andere Situation bzw. einen anderen Kontext“, erläutert der KCD-Leiter. „Es geht also konkret um die Frage, wie Studierende das, was sie im Hörsaal lernen, auf die Praxis übertragen und dort anwenden können – und umgekehrt.“ Vor diesem Hintergrund haben Lippmann und Schulte Transferlernprozesse für duale und durchlässige Bildungsszenarien entwickelt. Im DGPs-Vortrag berichten sie über die Einführung dieses Transferkompetenzkonstruktes in die didaktische Konzeption und Evaluation von FOM-Lehrangeboten. Zudem stellen sie erste Ergebnisse einer experimentellen Untersuchung zur Rolle von Feedback beim transferorientierten Lernen vor.
Den dritten Beitrag gestaltet KCD-Expertin Anne Steinert gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Bodemer von der Universität Duisburg-Essen. Sie haben sich mit der Rolle anderer in offenen Lernsettings befasst. „Ob das Erstellen von Dokumenten im Wiki oder der Erfahrungsaustausch bei Facebook: Im Zeitalter sozialer Medien öffnen sich immer mehr Lernsettings über den ursprünglichen Adressatenkreis – Lehrende und Lernende – hinaus“, erläutert Anne Steinert. „Wir haben untersucht, welche Auswirkungen das auf den Lernprozess hat und wie eine Taxonomie zur Wahrnehmung anderer in (formalen) Lernkontexten aussehen könnte.“
Der DGPs-Kongress findet vom 18. bis 22. September in Leipzig statt. Weitere Informationen zu Organisation, Programm und Anmeldung sind unter www.dgpskongress.de zu finden. Prof. Dr. Schulte sagt mit Blick auf die Veranstaltung: „Optimale Bedingungen für erfolgreiches Lernen und Lehren unter Berücksichtigung der Besonderheiten eines berufsbegleitenden Studiums herzustellen ist eine erklärte Maxime der FOM Hochschule. Deshalb ist es wichtig, auch wissenschaftlich immer ‚am Ball’ zu sein. Wir freuen daher auf den Austausch auf dieser tollen Tagung an der Geburtsstätte der Psychologie. Wir werden danach über das Fortbildungsangebot des KCD wie auch über die Projekte des Prorektorats Kooperationen die Ergebnisse in das tägliche ‚Spiel’ der Hochschule transferieren.“
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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