Positives Feedback für die erste Wearables-Tagung in Deutschland  

Wearables-Tagung2016
Zum Abschluss der Tagung diskutierten Prof. Dr. Hans-Joachim Hof, Prof. Dr. Jürgen Zerth, Dr. Rainer Lutze, Prof. Dr. Barbara Klein und Prof. Dr. Thomas Städter (v.l.) u.a. über Datenschutz (Foto: Christian Vogel).

24.02.2016 – „Wir wollten Expertinnen und Experten verschiedener Bereiche eine gute Plattform bieten, um aktuelle Entwicklungen bei Wearables, Smartwatches & Co. zu diskutieren. Das ist uns definitiv gelungen.“ So lautete das Fazit von Prof. Dr. Klemens Waldhör im Anschluss an die wissenschaftliche Fachtagung wearables \at \work am 17. Februar 2016 in München. Der FOM Professor hatte die Veranstaltung gemeinsam mit Unternehmensberater Dr. Rainer Lutze organisiert und wurde dabei unterstützt vom ifgs Institut für Gesundheit & Soziales, vom German Chapter of the ACM (Association for Computing Machinery) sowie vom Arbeitskreis Software-Qualität und -Fortbildung e.V. (ASQF). Für das Konzept gab es positives Feedback von den rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Schließlich sei es die erste Wearables-Tagung in Deutschland gewesen, betonte Claudia Küng von Health Care Bayern e.V. bei ihrer Begrüßungsansprache.

Eine weitere Besonderheit: Die Referentinnen und Referenten warfen durch ganz unterschiedliche Brillen einen Blick auf das Thema. Prof. Dr. Barbara Klein von der FH Frankfurt setzte sich als Sozialwissenschaftlerin mit der Frage auseinander, wie ältere Nutzerinnen und Nutzer mit Wearables zurechtkommen. Die gesundheitspolitische Position vertrat u.a. Hubertus Räde. Der Vorstand der AOK Bayern stellte heraus, dass der großflächige Einsatz von Wearables für ihn derzeit keine Option sei – vor allem wegen der öffentlich-rechtlichen Anforderungen an die Krankenkasse. Anders der Ansatz von Michael Müller. Der wissenschaftliche Mitarbeiter bei der Bayerischen Telemedallianz zeigte, wie mit Hilfe von Telemedizin die Qualität der medizinischen Versorgung verbessert werden kann.

Das Thema Technik deckten gleich mehrere Referenten ab: Prof. Dr. Lutz Hoffmann vom KCI KompetenzCentrum für interdisziplinäre Wirtschaftsforschung & Verhaltensoekonomie ging auf den Einsatz von Wearables am Arbeitsplatz ein, Dr. Lutze stellte eine Smartwatch basierte Hausnotruf-App vor. Prof. Dr. Waldhör erläuterte, wie Smartwatches unterschiedliche Aktivitäten des täglichen Lebens wie Trinken und Zähneputzen mit Methoden des Data Mining erkennen können, während Florian Dennerlein von ambiotex ein Hightech-Shirt vorstellte, das Vitaldaten erfasst und auswertet. Prof. Dr. jur. Marcus Helfrich – Wirtschaftsrechtsexperte der FOM München – befasste sich mit einer Frage, die vor allem Datenschützern unter den Nägeln brennt: Wie ist mit den per Wearable erfassten Daten umzugehen?

Dieser Punkt stand auch im Zentrum der abschließenden Podiumsdiskussion, an der neben Prof. Dr. Klein Prof. Dr. Hans-Joachim Hof von der Hochschule München, Prof. Dr. Jürgen Zerth von der Wilhlem Löhe Hochschule Fürth und Prof. Dr. Thomas Städter von der FOM teilnahmen. Prof. Dr. Zerth wies zum Beispiel darauf hin, dass aus Sicht der Wissenschaft wichtig sei, weitere Untersuchungen mit Wearables zu fördern. Nur anhand wissenschaftlicher Auswertungen könne überprüft werden, ob die erfassten Daten wirklich nützlich sind. Umrahmt wurden Vorträge und Diskussion von einer Posterausstellung: Hier gaben u.a. Studierende der FOM Hochschule Einblicke in ihre Arbeiten zum Thema Wearables.

Ein Gesamtkonzept, das überzeugte. Dr. Lutze: „Die Mischung zwischen IT-technischen, gesundheitsökonomischen und juristisch/ethischen Fragestellungen hat den Erwartungen und Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern entsprochen.“ Die Veranstalter überlegen daher, die Tagung im kommenden Jahr zu wiederholen und zu erweitern. Wer sich bis dahin weiter mit dem Thema befassen möchte, sollte sich die Informatik 2016 und die IEEE Healthcom vormerken: Auf beiden Veranstaltungen sind Prof. Dr. Waldhör und Dr. Lutze mit Workshops zu den Themen Smartwatches und Data Mining vertreten.

Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation