„Gehalt ist nicht alles“ – Dr. Patricia Tegtmeier auf dem GfA Frühjahrskongress 2015
Vom 25.-27. Februar fand der 61. GfA-Frühjahrskongress 2015 unter dem Titel „VERANTWORTUNG für die Zukunft der Arbeit“ am Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation statt. Antworten und Handlungsoptionen gegen den drohenden Fachkräfteengpass von Berufskraftfahrenden waren auch ein Ziel des Forschungsschwerpunktes „DO.Wert“ an der FOM. Ausgewählte Ergebnisse wurden daher unter dem Titel „Gehalt ist nicht alles! Oder: Die Bedeutung von Arbeits(zeit)anforderungen und Wertschätzung für die Weiterempfehlung des eigenen Fahrberufs“ von Dr. Patricia Tegtmeier vom iap Institut für Arbeit & Personal der FOM Hochschule einem interessierten Publikum vorgestellt.
Um dem sich abzeichnenden Fachkräfteengpass in den Fahrberufen entgegen zu wirken, müssen u. a. geeignete Auszubildende für die Fahrberufe gewonnen werden. Hier kommt den derzeit über 800.000 Berufskraftfahrenden eine bedeutende Multiplikatorfunktion zu. Unter welchen Umständen wird nun der eigene Fahrberuf angehenden Auszubildenden angeraten?
Wie die DO.WERT-Forschungsergebnisse zeigen, ergab sich trotz einer insgesamt hohen Unzufriedenheit mit der Bezahlung kein Zusammenhang zwischen der Berufsempfehlung und der Höhe des Gehalts. Fahrende empfehlen ihren Beruf vor allem dann weiter, wenn eine Wertschätzung durch die Kundschaft und Disposition und geringere arbeitszeitliche Belastungen gegeben sind. Dabei werden gerade die zeitlichen Belastungen wie ständiger Termindruck, fehlende Pausen und geringe Planbarkeit der eigenen Arbeitszeiten und damit eine fehlende Vereinbarkeit von Beruf und Privatem mit einer mangelnden Wertschätzung gerade seitens der Disposition verknüpft. Es ist also nicht ein Händeschütteln und auch nicht automatisch ein finanzieller Wert, der die wahrgenommene Wertschätzung und damit eine Berufsempfehlung ausmacht, sondern in erster Linie die Anerkennung der Anforderungen und Belastungen der Arbeit und eine entsprechende Unterstützung durch die Arbeitgeber und Kunden.
In der sich an den Vortrag anschließenden angeregten Diskussion zeigte sich die aktuelle Bedeutung dieser Thematik. Handlungsoptionen, die weiter verfolgt werden sollten, wurden insbesondere in der organisationalen Entwicklung von Wertschätzung und Kommunikationsstrukturen gesehen. Auch Parallelen zu anderen Branchen kamen im Plenum zur Sprache und setzten so Bezugspunkte zu weiteren Beiträgen im Vortragsblock. Die Inhalte des Vortrags können auch im gleichnamigen Beitrag der Autorinnen Tegtmeier, Hellert, Krol im Tagungsband des 61. GfA-Frühjahrskongresses nachgelesen werden.
Hinter dem Forschungsschwerpunkt „DO.WERT – Demografieorientierte Organisation und Gestaltung im Logistik- und Verkehrssektor – Mehrwert für intelligenten, umweltfreundlichen & integrierten Verkehr“- verbirgt sich eine Kooperation der Forschungsinstitute iap Institut für Arbeit & Personal, ild Institut für Logistik- und Dienstleistungsmanagement und ifes Institut für Empirie & Statistik. In den Jahren 2013/14 im Rahmen des Programms FH Struktur gefördert durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW standen empirische Erhebung bei typisierten Fahrzeugführer-Berufen zu Arbeitszeitstrukturen und Motivatoren bzw. zur Arbeitszeitbelastung im Fokus. Im Fortsetzungsprojekt DO.WERT II erfolgt wie auch dem Land NRW zugesagt eine Fortführung der Forschung in den Jahren 2015/16 als internes Projekt der FOM.
Dr. Patricia Tegtmeier, iap Institut für Arbeit & Personal an der FOM Hochschule
Suche nach Beiträgen
Beitrag teilen
Folgen Sie uns auf X!
Die Forschungspreise 2024 der FOM gingen an Prof. Dr. Mira Fauth-Bühler und Prof. Dr. Thomas Mühlbradt
Auch in diesem Jahr verlieh die FOM Hochschule Preise für besondere Verdienste und Engagement in der Forschung. Prof. Dr. Thomas Heupel, Prorektor Forschung, und Vize-Kanzler Dipl.-Ing. (FH) Christoph Hohoff fassten bei der Verleihung den aktuellen Stand des Forschungsgeschehens an unserer Hochschule zusammen und bedankten sich bei den Lehrenden, die sich in erheblichem Umfang für neue wissenschaftliche Erkenntnisse stark machten und engagierten.
WeiterlesenPersönlicher Rückblick auf die Trainee-Zeit im Ressort Forschungsmanagement der FOM – Projekte zu Künstlicher Intelligenz, innovativem Lernen & Arbeiten, Sprache & Pflege als Highlights
Trainees durchlaufen an der FOM Hochschule passend zur ihrem jeweiligen Studienhintergrund über zwei Jahre hinweg verschiedene Bereiche. Seit September 2022 absolviert Alexander Borodin B.A. das Trainee-Programm der FOM im Bereich Hochschulmanagement. Er startete in der Planungsabteilung und wechselte anschließend ins ...
WeiterlesenEngagement im Bereich sozialer, wirtschaftlicher & ökologischer Nachhaltigkeit an der FOM | Teil 2: Wissenschaft, Bildung & Innovation als dynamische Kräfte der nachhaltigen Entwicklung nutzen
Die FOM Hochschule engagiert sich wissenschaftlich für eine globale nachhaltige Entwicklung. Dabei orientiert sie sich an den von den Vereinten Nationen (United Nations, UN) im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedeten 17 globalen Zielen für eine solche Entwicklung. Die Ziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), umfassen ...
Weiterlesen