Best Paper Award für Prof. Dr. Dr. Christian Thielscher
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken, wenn zuvor bereits eine andere neurologische Erkrankung diagnostiziert wurde? Um diese Frage zu beantworten, begleitete FOM Professor Dr. med. Dr. rer. pol. Christian Thielscher gemeinsam mit den beiden Wissenschaftlern Dr. Karel Kostev und Dr. Stefan Thielscher die Entwicklung von mehr als 40.000 Patienten über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Ergebnisse fassten sie in einem Fachartikel mit dem Titel „The risk of developing depression when suffering from neurological diseases“ zusammen. Für diese Veröffentlichung erhielten sie nun den GMS Best Paper Award 2013. German Medical Science (GMS) ist eine Kooperation der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF, bundesweiter Zusammenschluss von 168 wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften) mit dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) und der deutschen Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED).
Prof. Dr. med. Hans Reinauer, Ehrenpräsident der AWMF und Editor-in-chief von GMS German Medical Science, lobte vor allem die Relevanz der Arbeit: „Depression ist eine zugleich häufige und belastende Krankheit. Die Autoren haben ein wichtiges Thema untersucht und dafür sehr viele Daten eingesetzt.“ Das Scientific committee von GMS, dem rund 100 Wissenschaftler angehören, habe sich daher deutlich für das prämierte Paper ausgesprochen.
„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und hoffen dazu beizutragen, dass bei den von uns untersuchten neurologischen Erkrankungen Depressionen frühzeitig erkannt und behandelt werden“, erläutert Professor Thielscher und fügt hinzu: „So beträgt beispielsweise die Wahrscheinlichkeit einer an Multipler Sklerose erkrankten Frau, innerhalb von fünf Jahre zusätzlich an einer Depression zu erkranken, fast 40 Prozent.“
An der FOM Hochschule hält Thielscher eine Professur für Allgemeine BWL und Medizinökonomie, zudem ist er wissenschaftlicher Leiter des KCG KompetenzCentrum für Management im Gesundheits- und Sozialwesen. Nach seinem Studium der Humanmedizin, Promotion und vier Jahren ärztlicher Tätigkeit u. a. an der Universitätsklinik Bonn absolvierte er noch ein Studium der BWL und VWL inklusive Zweitpromotion. Heute beschäftigt er sich vor allem mit der Frage, was Medizin und Ökonomie voneinander lernen können und wie man die medizinische Behandlung durch die Nutzung wirtschaftswissenschaftlicher Instrumente stärken kann.
Das Paper ist auf der GMS-Plattform verfügbar: http://www.egms.de/static/en/journals/gms/2013-11/000170.shtml oder als PDF-Datei: http://www.egms.de/static/pdf/journals/gms/2013-11/000170.pdf
Silke Fortmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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