Handlungsoptionen für Speditions- und Busunternehmen: So wirken Sie dem drohenden Fachkräftemangel entgegen  

Speditions- und Busunternehmen aufgepasst! Wer dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel entgegen wirken möchte, sollte dringend Situation und Motivation der Berufskraftfahrerinnen und -fahrer verbessern. Entsprechende Maßnahmen können von optimierten Arbeitszeitregelungen bis zu deutlich ausgebauten Qualifikations- und Personalentwicklungsprogrammen reichen. Zu diesem Schluss kommen Forscherinnen und Forscher der FOM Hochschule im Zuge eines interdisziplinären Projektes.

Unter dem Titel Demografie-Monitor sowie nachhaltige Forschung und Gestaltung des Demografischen Wandels bei Beschäftigen im Logistik- und Verkehrssektor – kurz: DO.WERT – und im Rahmen des Förderwettbewerbs FH Struktur des Landes Nordrhein-Westfalen haben Vertreterinnen und Vertreter von iap Institut für Arbeit & Personal, ild Institut für Logistik- und Dienstleistungsmanagement und ifes Institut für Empirie & Statistik den drohenden Fachkräftemangel im Logistik- und Verkehrssektor untersucht. „Im Zentrum standen dabei eine Befragung unter 436 Berufskraftfahrenden sowie Interviews mit Expertinnen und Experten aus Arbeitsschutz, Polizei, Personalmanagement sowie Aus- und Weiterbildung“, erklärt ifes Direktorin Prof Dr. Bianca Krol. Ergebnis: „Der bevorstehende personelle Engpass bei Berufskraftfahrenden wird von vielen Faktoren beeinflusst“, sagt iap Direktorin Prof. Dr. Ulrike Hellert, „angefangen beim demografischen Wandel über unattraktive Arbeits-bedingungen bis zur mangelnden Wertschätzung der Berufsgruppe.“

Für diese Einflussfaktoren haben die Forscherinnen und Forscher betriebliche Handlungsoptionen formuliert: Dem Problembereich demografischer Wandel könne durch führerlose Transportsysteme u.a. in der Hoflogistik entgegengewirkt werden. Das Berufsimage könne durch eine Ausweitung der fachlichen Kompetenzen bzw. des Aufgabenbereichs verbessert werden. „Die Berufskraftfahrenden könnten beispielsweise durch eine IT-Weiterbildung selbst die dynamische Routenplanung übernehmen und auf diese Weise mehr Autonomie gewinnen“, so Prof. Dr. Matthias Klumpp. „Das würde sowohl das Berufsbild aufwerten als auch die Arbeitszufriedenheit steigern“, erklärt der Direktor des ild.

Alle Handlungsoptionen sowie die Ergebnisse von Befragung und Interviews gibt es auch zum Nachlesen: Bei DVZ Praxis ist die Publikation „Logistik und demografischer Wandel – Arbeitsmarkt, Arbeitsbedingungen, Entwicklungsrisiken und Handlungsoptionen der Fahrberufe in Deutschland“ erschienen.

Stefanie Bergel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit