Barcelona kann kommen! Kommentar zum Werkstattgespräch im Rahmen der Europawoche
Die Europäische Union feiert jährlich am 9. Mai ihren Europatag, um daran zu erinnern, dass am 9. Mai 1950 der damalige französische Außenminister Robert Schuman einen Vorschlag für ein Vereintes Europa formuliert hat – und damit den Grundstein der heutigen Europäischen Union gelegt hat. In Deutschland rund um den Europatag bundesweit eine Europawoche durchgeführt. Ziel ist es, im Rahmen von gemeinsamen Veranstaltungen, Diskussionsrunden, Workshops o.ä. die Bedeutung Europas für die Bürgerinnen und Bürger in allen Lebensbereichen hervorzuheben.
Für uns als FOM Hochschule ist dies Aufforderung genug, im Rahmen der Europawoche aktuelle Europa-bezogene Themen aufzugreifen und in größere Kreise zu diskutieren. Deshalb waren wir – gemeinsam mit der Gleichstellungsstelle Essen und der NRW Regionalagentur MEO e.V. – sehr gerne Gastgeber eines Werkstattgesprächs zu den sogenannten Barcelona-Zielen und dem damit verbundenen Thema Kinderbetreuung.
Die Barcelona-Ziele sind ein integraler Bestandteil der Europäischen Wachstums- und Beschäftigungsstrategie. Sie sollen die Beschäftigungsrate junger Eltern – insbesondere der Frauen – erhöhen und zu mehr Gleichheit zwischen Frauen und Männern beitragen. Denn das europäische Ziel einer Beschäftigungsquote von 75 Prozent bis zum Jahr 2020 ist ohne einen Beitrag der Frauen nicht umsetzbar. Zur Förderung der Beschäftigung von Frauen sind allerdings Vereinbarkeitsmaßnahmen nötig: EU-weit erklären mehr als sechs Millionen Frauen (im Alter von 25 bis 49 Jahren) aufgrund ihrer familiären Pflichten zu Erwerbslosigkeit oder Teilzeitarbeit gezwungen zu sein. Mehr als ein Viertel von ihnen nennt den Mangel an Kinderbetreuungseinrichtungen oder deren Kosten als Ursache ihrer Situation.
Als Rektoratsbeauftragte für Diversity Management der FOM Hochschule greife ich dieses Thema natürlich nur zu gerne auf. Unsere Zielsetzung ist die systematische Konzeption, Umsetzung und Evaluation des Umgangs mit Vielfalt. Wir möchten die Potentiale der Vielfalt – in all ihren Dimensionen – bestmöglich nutzen. Wir bearbeiten hier die vier Handlungsfelder Hochschulmanagement, Forschung, Lehre und in der Praxis. Ein Beispiel sind die FOM Frauen-Foren, die an Hochschulstudienzentren bundesweit stattfinden. Hier geht es uns darum, Studentinnen, Absolventinnen und Berufstätige für berufliche Karriere zu sensibilisieren und bei ihrem individuellen Weg zu unterstützen. Familienplanung ist auch hier ganz wesentliches Element.
Darüber hinaus beschäftigen sich verschiedene Forschungsprojektean der FOM mit Fragen rund um Kinderbetreuung. Meine Kollegin Prof. Dr. Ulrike Hellert, die das iap Institut für Arbeit & Personal leitet, hat kürzlich das Projekt „Betriebliches Familienmanagement Qualifizierungsbedarf“ begleitet. Zielsetzung war es, ein Qualifizierungskonzept für die Ausbildung von „Betrieblichen Familienmanagern/innen“ zu entwickeln, die im Unternehmen als Ansprechpartner/ innen für Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Seite stehen. Noch in Vorbereitung findet sich ein Projekt von Prof. Dr. Marco Zimmer vom ipo Institut für Personal- & Organisationsforschung. In Zusammenarbeit mit der Regionalagentur MEO und der Zeitschrift ELTERN möchte er gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Rüttgers – ebenfalls vom ipo – eine Bilanz zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz ziehen, der in Deutschland seit einem Jahr gilt.
Prof. Dr. Anja Seng, Rektoratsbeauftragte für Diversity Management an der FOM Hochschule
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