Flexible Arbeitszeiten zukunftsfähig gestaltet
Die Arbeitswelt verändert sich weiterhin äußerst dynamisch. Prozesse werden vernetzt, die Globalisierung weitet sich aus, und technologische Entwicklungen zeigen immer kürzere Produktionszyklen. Getragen und gefördert werden diese Trends durch Beschäftigte, die unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse an die Arbeitsgestaltung haben. Während die einen auf eine alternsgerechte Arbeit blicken, wünschen andere familienbewusste Arbeitsstrukturen und/oder stellen die Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit in den Mittelpunkt ihres Erwerbslebens. Sinnhaftigkeit bei der Arbeit ist nicht nur ein offen geäußerter Wunsch speziell der Generation Y, sondern auch eine der drei elementaren Gesundheitsressourcen, die neben der sogenannte Handhabbarkeit und der Verstehbarkeit zu den Säulen der Salutogenese nach Antonovsky zählen.
Unternehmen können durch sinnstiftende Arbeitsgestaltung diesen Prozess unterstützen und gleichzeitig den Interessen vieler Beschäftigter nachkommen. Flexible Arbeitszeiten sind hierbei ein entscheidendes Schlüsselelement, das Impulse für Motivation und Kreativität liefern kann. Das Unternehmen Bosch testet beispielsweise derzeit mit 500 Managern flexibles Arbeiten. Im Rahmen des Projektes MORE (Mindset Organisation Executives) können die Manager unabhängig vom festen Arbeitsplatz mobil arbeiten und ihre Arbeitszeit ergebnisorientiert festlegen. Dies kann eine flexible und familienbewusste Arbeitsweise fördern, wenn die Arbeitsinhalte den zur Verfügung stehenden Arbeitszeiten entsprechen.
Allerdings darf auch hier gewarnt werden: Manager, die ihre guten Ideen während des Joggens in der Mittagspause generieren, sind einerseits ein gutes Beispiel für aktive Pausengestaltung. Andererseits sollte Erholungszeit nicht mit Ideenzeit gekoppelt werden. Dann wäre der Sinn der Erholung gefährdet, nämlich das Entspannen von der Arbeit und das Regenerieren von Körper und Geist. Wer jedoch eine gute Selbstorganisation und ein entsprechende Zeitkompetenz besitzt, wird sich die notwendigen Pausen und Ruhezeiten schaffen und diese dann nach seiner individuellen chronobiologischen Disposition festlegen. Das entsprechende Know-how vermittelt u.a. der IOM-Lehrgang zum Arbeitszeitmanager.
Flexible Arbeitszeiten bieten viele Möglichkeiten und Chancen den zukünftigen Arbeitsanforderungen optimal zu begegnen. Basierend auf rechtlichen Grundlagen lassen sich gemeinsam mit Führungskräften und Beschäftigten sowohl sinnvolle als auch gesundheitsförderliche Maßnahmen umsetzen.
Prof. Dr. Ulrike Hellert, wissenschaftliche Gründungsdirektorin des iap Institut für Arbeit & Personal an der FOM Hochschule
Suche nach Beiträgen
Beitrag teilen
Folgen Sie uns auf X!
Call for Papers: Neues Arbeiten in Projekten – Teamarbeit neu interpretiert
Wie wird sich das Arbeiten in Projektteams weiterentwickeln – insbesondere in einer Arbeitswelt, die zunehmend von neuen Tools mit Künstlicher Intelligenz (KI) geprägt ist? Wie kann Teamarbeit gestaltet werden? Diese und weitere Fragen sollen bei der Fachtagung „PVM 2024“ mit dem Schwerpunkt ...
WeiterlesenStudienergebnisse zu kultureller Kompetenz von deutschem Gesundheitspersonal veröffentlicht
Die soziokulturelle Vielfalt im deutschen Gesundheitssystem spiegelt sich zunehmend in multikulturellen Teams und der Vielfalt der Patienten wider. Um eine erfolgreiche Zusammenarbeit in einem multikulturellen Umfeld und eine effektive Versorgung vielfältiger Patientinnen und Patienten zu gewährleisten ...
WeiterlesenDie Forschungspreise 2024 der FOM gingen an Prof. Dr. Mira Fauth-Bühler und Prof. Dr. Thomas Mühlbradt
Auch in diesem Jahr verlieh die FOM Hochschule Preise für besondere Verdienste und Engagement in der Forschung. Prof. Dr. Thomas Heupel, Prorektor Forschung, und Vize-Kanzler Dipl.-Ing. (FH) Christoph Hohoff fassten bei der Verleihung den aktuellen Stand des Forschungsgeschehens an unserer Hochschule zusammen und bedankten sich bei den Lehrenden, die sich in erheblichem Umfang für neue wissenschaftliche Erkenntnisse stark machten und engagierten.
Weiterlesen